Holzhäuser in Ständerbauweise sind ungewöhnlich widerstandsfähig gegen Hochwasser, Brände, Erdbeben und andere Naturgewalten, daher sind die mit den anschließenden Instandsetzungen verbundenen finanziellen Aufwendungen geringer als bei klassischen mit Mauerwerk aufgezogenen Gebäuden. Jeder kennt wohl die Bilder von Häusern aus Mauerwerk, die nach einem Hochwasser wie Kartenhäuschen zusammengestürzt sind. Auch haben wir alle Häuser gesehen, die selbst längere Zeit nach einem Hochwasser Probleme hatten oder eingestürzt sind oder deren unglückliche Besitzer mit Befürchtungen den kommenden Frösten entgegensehen, denn Mauerwerk lässt sich nur langwierig und schwer trocken legen. Trotzdem wurden in Überschwemmungsgebieten häufig sehr kosten-, arbeits- und zeitaufwändig wiederum gemauerte Häuser errichtet. Vom Hochwasser waren auch Holzhäuser betroffen. In den meisten Fällen genügte es, einige Gipskartonplatten auszutauschen, Teile der Wärmedämmung und des Holztragwerks herauszunehmen und an der Luft zu trocknen. Die Instandsetzung dieser Häuser ging sehr schnell vonstatten. Holzhäuser sind nach 3 bis 4 Wochen wieder trocken und vollständig bewohnbar. Der finanzielle Aufwand der Reparaturen nach einer Überschwemmung ist unvergleichlich geringer als bei gemauerten Häusern. Eine totale Zerstörung durch Frost droht daher bei einem getrockneten Holzhaus nicht.
In keinem Land, in dem Holzhäuser stark verbreitet sind, kommt es in Wohnungsbauten zu so vielen Bränden wie in jenen Ländern, wo fast alle Häuser aus Mauerwerk bestehen. Es handelt sich tatsächlich um Millionen Häuser, z.B. in Skandinavien (so etwa in Norwegen 95 %), Deutschland, den USA u.a. Der Grund ist, dass die meisten tragenden Teile von Holzbauten mit Material verkleidet sind, das schwer brennbar oder überhaupt nicht brennbar ist. Zu einem Brand kann es selbstverständlich in jedem Gebäude kommen. Aus vielen Praxisprüfungen und auch in den Fällen, wo in Holzhäusern ein Brand entstand, erwies sich jedoch, dass die Brandfestigkeit von Holzkonstruktionen weitaus höher ist, als es scheinen mag, obwohl es sich um brennbares Material handelt. Diese Tatsache erklärt sich daraus, dass Holz stets eine sog. Gleichgewichtsfeuchtigkeit enthält, also Wasser, das zunächst verdampfen muss. Das ist der Unterschied z.B. zu Stahl, der bei Erreichen einer bestimmten Temperatur plötzlich und ohne Vorwarnung kollabiert (zusammenbricht).
Ein weiteres Argument ist, dass Stahlbeton-Tragwerk nach einem Brand zumeist aus statischen Gründen nicht mehr wiederverwendet werden kann. Während kleine Holzgegenstände leicht brennen, dringt bei großen massiven Holzteilen das Feuer in etwa 1 cm Tiefe vor und sein weiteres Vordringen ist dann erheblich langsamer oder hört gänzlich auf, denn die Oberflächenschicht verkohlt und verhindert den Zutritt von Sauerstoff. Gegen hohe Temperaturen ist das verbleibende Massivholz auch nach Auslaufen des Lignins und der Harze sehr widerstandsfähig und es bewahrt sich außerdem eine ausgezeichnete mechanische Steifigkeit und Festigkeit. Es ist absurd, dass man heute damit beginnt, Holzverkleidungen auch als Schutz von Stahlkonstruktionen zu benutzen. Stahl brennt zwar nicht, wird jedoch weich und seine Zerstörung ist total, unerwartet und schnell. Die Brandfestigkeit von Holzgebäuden erfüllt sämtliche einschlägigen Normen, die ebenso streng sind wie die Normen für gemauerte Häuser.
In einer Reihe von Erdbebengebieten ist es sogar verboten, andere Bauverfahren als die mit Holztragwerk anzuwenden. Holz besitzt nämlich ein hervorragendes Verhältnis von Steifigkeit, Festigkeit, Elastizität und Gewicht. Dank dieser großartigen Kombination an Eigenschaften sind Holzhäuser gegen Erdbeben höchst widerstandsfähig. Wenn Sie ein Erdbeben am eigenen Leib erleben, können Sie sich in einem Holzhaus wie „an der richtigen Adresse“ fühlen.